2022

Rückblick Studienwoche 2022 und Ausblick auf 2023

 

Übersicht und Informationen zur Studienwoche 2022 in der Cusanus-Akademie in Brixen (Südtirol)

Termin Studienwoche 2023

 

Die  Studienwoche 2022 in der Cusanus-Akademie in Brixen (Südtirol) hat gezeigt, dass es sich lohnt auch kontrovers Themen anzugehen. Es ist uns gelungen, wertschätzend miteinander zu diskutieren und weiter im Gespräch zu bleiben, auch wenn wir uns nicht immer einig waren. Wer wollen wir sein in Krisenzeiten? Müssen wir unser Denken und Handeln ändern? Wie wandelt sich unser Gefühl für uns und für andere? Heißt Wandel wirklich nur Verzicht oder gewinnen wir, wenn wir weniger konsumieren, dafür aber eine lebenswertere Umwelt bekommen? Diese und viele andere Fragen haben uns beschäftigt. Neue Teilnehmende und langjährige Mitglieder haben von einander profitiert. Viele Mitglieder sind wegen der Pandemie zuhause geblieben. Wir freuen uns, sie im nächsten Jahr in Passau wiederzusehen. Wir haben nicht nur diskutiert, wir haben wunderbarer Musik gelauscht, getanzt, uns improvisierend ausprobiert und viel übereinander erfahren und voneinander gelernt. Wir danken herzlich allen, die zum Gelingen der Studienwoche beigetragen haben und unseren Aufenthalt in Südtirol zu einem auf allen Ebenen besonderen Ereignis haben werden lassen. Für die Dokumentation der Studienwoche 2022 haben die Referent:innen und Werkstattleiter:innen ihre Präsentationen und Vorträge zur Verfügung gestellt, Teilnehmende Zusammenfassungen, Statements, Thesen und Fotos geliefert.

 

Eine Studienwoche endet, die nächste steht an
Save the date – IAKM-Studienwoche 2023:

„Zukunft entwerfen – Wie können wir (nachhaltige) Utopien wirklich werden lassen?“

Spectrum Kirche Passau
30. Juli – 05. August 2023

(Selbst)optimierung — als Chance?

„Wie aus Krisen Chancen für ein besseres Leben entstehen“

Gespräch mit dem Politiker Helge Lindh und dem Publizisten Enno Park

Brixen 01.08.2022

Zusammengefasst von Julia Dührkop

 

Kurios, tragisch, aber auch als ein Beispiel für die Gleichzeitigkeit von widersprüchlichen Kommunikationsmustern beschreibt Helge Lindh seine Beobachtung während der Anreise nach Brixen zur Studienwoche der IAKM.  Gleich zwei suizidale Fälle blockieren den Zug, der ihn und hunderte weitere Fahrgäste auf der Strecke vom Bergischen Land in den Süden bringt. Er denkt dabei an einen Antrag im Bundestag zu dem Thema, aber beobachtet gleichzeitig wie sich eine Amerikanerin im Waggon aufwendig und ausgiebig schminkt. Es irritiert ihn, wie unterschiedlich Menschen mit Extrembelastungen, dazu die Ungewissheit ob des Geschehens, umgehen. Viel unmittelbarer hat er es vor fünf Jahren am eigenen Leib erleben müssen, da er Opfer eines weitreichenden Hackerangriffs und drastischen Hasskommentaren in den sozialen Medien ausgesetzt gewesen ist. Sein Engagement für geflüchtete Menschen soll dafür Anlass gewesen sein. Im Detail mag er davon nicht mehr berichten, als er die Studienwoche der IAKM 2022 in Brixen als Gast zusammen mit dem Publizisten Enno Park eröffnet. „Alle sehen sich moralisch auf der richtigen Seite“, sagt er im Gespräch mit Präsidentin Michaela Heiser, „doch es bringt uns in der Diskussion nicht voran, weil keiner mehr offen für die Argumente des anderen ist.“

Zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie beweist das Schwerpunkt-Thema der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Kommunikation und Medien (IAKM) immer noch eine erstaunliche Aktualität: „(Digitale) Selbst-Optimierung  – Die Suche nach dem perfekten Ich“. Dass es dabei um mehr als die Schrittzähler-App auf dem Smartphone, einem ausgewogenen Ernährungsplan und einem operativen Eingriff zur Annäherung eines Schönheitsideals geht, ist den knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewusst. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lindh und der auf technische Innovation spezialisierte Publizist Enno Park haben beide höchst unterschiedliche krisenhafte Lebensphasen hinter sich, die sie zu Veränderungen gezwungen haben.

„Ich rechne immer mit dem Wandel“ sagt Park, der hybrid zugeschaltet ist. Die Gehörlosigkeit habe ihn geprägt  – über 20 Jahre hinweg. Die technische Innovation durch das Einsetzen eines Cochlea-Implantats hat ihn wieder zur Kommunikation und gesellschaftlicher Teilhabe befähigt. „Ohne Kommunikation bricht viel weg. Menschen sind soziale Wesen“, sagt er. Wie unterschiedlich die digitale Entwicklung wahrgenommen wird, macht er auch am eigenen Beispiel deutlich. Über eine Videoschaltung an Konferenzen teilzunehmen, sei für ihn überhaupt keine neue Erfahrung gewesen. Für die Zusammenarbeit mit Kollegen in den entlegensten Teilen der Erde sei ein Videomeeting ideal. Doch für viele Menschen sei Zoom oder Teams ein Sinnbild für Optimierung in der Pandemie.

 

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Aber was ist das Optimum? Um sich zu verbessern, braucht es ein Ziel. Wer definiert es? Park sieht die Politik in der Pflicht, zu gestalten und Vorgaben umzusetzen. „In vielen Familien ist gar nicht der Raum, über Selbst-Optimierung zu reden“, wirft Park ins Feld, die Umsetzung nicht jedem Einzelnen zu überlassen. Doch Lindh kontert, dass Wissenschaft nicht mit Politik gleichzusetzen sei. Die Corona-Zeit habe dies vor Augen geführt. „Ich möchte keine Politik, die 1:1 wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzt“, sagt der Sozialdemokrat aus Wuppertal deutlich.

Wie kann Technik zur Optimierung beitragen? Wie selbstverständlich wir bereits Technik im Alltag integriert haben, sei beim Kochen am Ceranfeld zu erleben, so Park. Doch er warnt auch vor einer unkritischen Haltung: „Technik ist kein Freibrief, alles technisch zu machen, was möglich ist.“ Er regt das Gegenteil zur Technik-Fokussierung an: „Wir neigen dazu, die Welt unseren Bedürfnissen anzupassen“, sagt er, „dabei stoßen wir an unsere Grenzen.“ Er plädiert stattdessen dafür, „langsam die Umkehrung anzugehen“.

Doch angesichts von steigenden Energiepreisen und einer hohen Inflation als Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wolle er als Politiker die Menschen nicht zum Verzicht zwingen, sagt Lindh. Politik von oben herab sei anmaßend. Stattdessen stehe er für eine ehrliche Kommunikation. Er sieht die Aufgabe der Politik in der Vermittlung und spielt mit dem Begriff Habeckisierung auf den neuen Kommunikationsstil des grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck an. Doch die Grenzen dessen kennt er auch: „Nicht jeder denkt an die Konsequenzen seines Handelns. So nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.“ Doch trotzdem pflege er kein „missionarisches Politikverständnis“. Zu belehren sei ihm fremd. Er wolle Entscheidungen erklären und begründen.

Doch die Grenzen zeigt Park auf: Als chronisch kranker Mensch helfe es ihm, wenn er sich in der Bahn auf die allgemein gültige politische Entscheidung zum Tragen einer Maske berufen könne – und nicht auf sich alleingestellt argumentieren müsse. Zum Diskussionszeitpunkt ist noch offen, wie sich Bund und Länder im Herbst des dritten Corona-Jahres mit einheitlichen Regeln zum Coronaschutz wappnen. Doch der Bundespolitiker entgegnet: „Politik wäre ohnmächtig, wenn Bevölkerung nicht kooperativ wäre.“

Daran anknüpfend schließen sich Fragen und Statements aus dem Auditorium an. Was kann jeder Einzelne tun, um eine positive Veränderung zu bewirken? Verzicht sei negativ belegt. Das müsse sich ändern. Doch es erwächst der Wunsch nach einer klareren Haltung der Politik, die in die Umsetzung geht. Park erinnert Lindh beispielsweise an die völkerrechtlich verbindlichen Vorgaben, die aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 entstanden sind, aber nicht konsequent eingehalten werden. Es könne nicht die Lösung sein, dass jeder tut, was er will – getreu der darwinschen Theorie, dass sich der Stärkere durchsetzt. Auch wenn einschränkend gesagt wird, dass man sich Verzicht leisten können müsse, sei die Kraft eines jeden Einzelnen nicht zu unterschätzen. Greta Thunberg sei das beste Beispiel. Die Schwedin hat als Schülerin, die mittlerweile weltweite „Fridays for Future“-Bewegung ausgelöst. Um widerstandsfähig aufzutreten, brauche es Frustrationstoleranz und emotionale Stärke, um Krisen zu durchstehen.

Mitschnitt des Gesprächs von Helge Lindh, Enno Park und Moderatorin Michaela Heiser

Der perfekte Mensch. Zukunftsutopien im Spiegel der (Religions)philosophie

Vortrag der Medienethikerin Professorin Dr. Claudia Paganini

Präsentation Professorin Dr. Claudia Paganini

Wie Krisen den Journalismus verändern

Gespräch mit dem WDR-Redakteur Julius Hölscher und Moderatorin Wiba Keke Wermann

Brixen 02.08.2022

Zusammengefasst von Gaby van den Boom

Der WDR-Redakteur stellt folgende Thesen auf:

 Die Krise in der Berichterstattung

CNN berichte den ganzen Tag über weltweite Krisen

Der Sender charakterisiere sich durch krisenhaftes Auftreten und bediene durch Breaking News bestimmte Zielgruppen

Corona verändert den Journalismus

Hier erlebe die Bevölkerung eine Dauerkrise, die jeden betreffe. Die Folge sei ein gestiegenes Informationsbedürfnis.

Allerdings stelle sich durch die dauerhafte Berichterstattung eine Überreizung ein, was wiederum zu vielen Ängsten führe.

Das fordere einen verantwortlichen Nachrichten-Journalismus.

Probleme des Corona-Journalismus 

Das Thema sei so neu, dass es keine übergeordnete Instanz zur Einordnung des

Problems gibt. Das heißt, Experten zum Beispiel Virologen, widersprechen sich

gegenseitig. Journalisten ist es nicht möglich, Behauptungen zu verifizieren. Das

führe zu Verunsicherung. Es sei unmöglich, alle Expertenmeinungen parallel

darzustellen. Die Corona-Berichterstattung sei aus diesem Grund regierungsnah.

Die Digitalisierung beschleunigt die Verunsicherung

Es seien „eigene Programm-Macher“ entstanden, die unüberprüfbare Meinungen als Facts verkauften.

Der seriöse Journalismus müsse darauf reagieren, dass das Bedürfnis nach verlässlicher (gut recherchierter) Berichterstattung zugenommen habe. Das heißt, eigene Inhalte müssten „findbar“ und erkennbar werden auf den digitalen Kanälen. Aufgabe des journalistischen Handwerks sei es, durch Verlässlichkeit der „Lügenpresse“ entgegenzuwirken.

 

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Der Journalismus sozialisiert!

Der Fehler der Qualitätsmedien sei es, dass sie zu spät auf den digitalen Plattformen aktiv geworden sind.

Julius Hölscher ist der Überzeugung, es sei die große Aufgabe, Posts zu entwickeln, die narrativ packend (durch Personalisierung) die Menschen emotional erreichten.

Wichtig dabei sei, den Qualitätsjournalismus durch eine klar erkennbare Einordnung von Fakten erkennbar zu machen. Dabei sei es immer schwierig, das richtige Maß zu finden. Zum Handwerk gehöre es, alle Meinungen zur Kenntnis zu nehmen. Durch die Kompetenz von Experten ergebe sich aber eine große Tiefe des jeweiligen Themas. Vereinfachung sei deshalb auch notwendig, denn je mehr vereinfacht werde, desto populärer werde ein Post. Das machten sich aber auch Populisten zunutze.

Der Qualitäts-Journalismus ist der Neutralität verpflichtet.

Die Meinung muss gekennzeichnet werden, beispielsweise im Kommentar. Jeder Berichterstattung liege aber auch eine Haltung zugrunde, die sich im Qualitätsjournalismus an der freiheitlich demokratischen Ausrichtung in der Mitte der Gesellschaft orientiere.

Im Ukraine Krieg zeige sich die Haltung in einer Berichterstattung, die sich ganz klar gegen den Angriffskrieg positioniere. Das führe auch zum Vorwurf einer Ukraine freundlichen Berichterstattung.

Schwierigkeit Probleme darzustellen

Das zeige sich vor allem in der Berichterstattung über die Klimakrise. Experten warnten schon seit Jahrzehnten davor. Aber die Menschen fühlten sich nicht davon betroffen, weil die Krise anders als die Auswirkungen von Corona, des Ukrainekriegs oder der Energiekrise für die Menschen bisher nicht erlebbar waren. Doch konkrete Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürre, abgestorbene Bäume, Wandbrände auch in unseren Regionen führten langsam zu einem Umdenken. Erst durch die eigene Betroffenheit lasse sich, auch wenn das bitter sei, die Klimakrise darstellen.

Mitschnitt Gespräch Julius Hölscher mit Moderatorin Wiba Keke Wermann

„Wir greifen nach unserem Stück vom Kuchen“

Vortrag mit anschließender Diskussion um die Frage “Woher kommst Du?” mit dem Politikwissenschaftler Muyisa Nkozi Muhindo und Moderator Marco Lombardo

Brixen, 02.08.2022

Zusammengefasst von Michaela Heiser

„Das Erste, das ich bemerkt habe, ich bin schwarz!“, so beschreibt der Politikwissenschaftler Nkozi Muhindo seinen Schulstart in Wuppertal. Als Kind kongolesischer Eltern kommt er Anfang der 90er Jahre nach Deutschland. Der Vater eines Mitfußballers ruft ihm „Menschenfresser“ hinterher. „Ich nahm immer mehr wahr, wie die Gesellschaft mich sah.“ Er fühlt sich fremd. „Weil ich schwarz bin, hielt man mich für sportlich, musikalisch, aber auch für aggressiv, laut und wenig lernfähig. Bei mir prägte sich ein, Ich bin dumm!“

Als er älter wird, findet er schwarze Freunde, die nicht mehr einsehen, dankbar dafür zu sein, in Deutschland leben zu dürfen wie ihre Eltern. Es kommen immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund nach Deutschland, aber nicht allen geht es so gut wie Nkozi Muhindo. Seine Eltern sind gebildet: „Viele meiner Freunde hatten weniger Glück als ich.“

Mit der Black Lives Matter Bewegung stärkt sich das Selbstbild der Community, der BIPoC  (Black, Indigenous, and People of Color)-. Ihre Forderung formuliert Nkozi Muhindo am Ende seines Vortrages: Wir sind hier beheimatet und wollen in einem diskriminierungsfreien Umfeld leben. Das bedeutet, wir ächten das N-Wort, wir wollen nicht mehr gefragt werden, woher wir kommen und wir wollen kein Mitleid.

 

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Die anschließende Diskussion umkreist die Frage: „Woher kommst Du?“ Es gibt keinen Konsens darüber, wie sich zum Beispiel Schwarze und Weiße zum ersten Mal begegnen sollten. Einige der Teilnehmenden finden es befremdlich, nicht fragen zu dürfen, woher der andere kommt. Für sie impliziert diese Frage keinen Rassismus. Nkozi Muhindo erklärt, dass es darum geht, sensibel miteinander umzugehen. Wichtig sei, zu verstehen, warum Schwarze diese Frage nicht mehr hören wollen. Sie empfänden sie als verletzend. Die so Angesprochenen fühlten sich ausgegrenzt. „Wir möchten aber dazugehören!“

Viele seiner Mitstreiter hätten sich radikalisiert, sagt Nkozi Muhindo. Er dagegen habe sich entschieden, für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Mit Projekten zu Teilhabe und Partizipation gehen er und seine Partner in Schulen, Behörden und Firmen. Arbeiten mit Menschen aller Altersklassen, um Empathie aufzubauen und für das Thema Alltagsrassismus zu sensibilisieren.

Am Ende der Diskussion schlägt Nkozi Muhindo einen Kompromiss vor: Ein Gespräch müsse ja nicht mit der Frage: „Woher kommst Du?“ beginnen. Eine gute Kommunikation setze Vertrauen voraus. Also sei es in jedem Fall gut, erst einmal etwas von sich selbst preiszugeben. Damit könne das Gegenüber Vertrauen fassen, sei dann auch ganz selbstverständlich im weiteren Verlauf bereit, mehr über sich selbst zu erzählen, womöglich auch über die eigene Lebensgeschichte.

Nkozi Muhindo wird bei der Studienwoche 2023 eine Werkstatt zum Thema anbieten.

Präsentation Nkozi Muhindo
Mitschnitt Vortrag und Diskussion mit Nkozi Muhindo Moderator Marco Lombardo

„Optimierung und Veränderung in Organisationen“

Vortrag der Business-Coaches Erich Karnicnik und Dr. Niklas Gaupp

Brixen 04.08.2022

Zusammengefasst von Dr. Martin Peter

 

Ausgehend von den Spannungsfeldern „schneller-kontemplativ, besser-beschaulich bzw. erfolgreich-pleite“, die auch paradox gelesen werden können, wird davon ausgegangen, dass im Rahmen einer kapitalistisch-marktwirtschaftlich verfassten Gesellschaft Unternehmen andauernd aufgefordert sind, sich an sich verändernde Umwelt(Markt)bedingungen anzupassen, damit sie erfolgreich bleiben. Als Erfolgsformel wird das Produkt aus Qualität und Akzeptanz der KundInnen (E = Q . A) definiert. Qualität darf dabei keineswegs nur als Effektivität gesehen werden, sondern muss im Sinne der Effizienz definiert werden, egal ob Gewinnziele (For-profit-Sektor) oder Sachziele (vgl. NPO) im Vordergrund stehen: Die richtigen Dinge richtig tun!

Jede solche Veränderung bedeutet einen Prozess des Changemenagements, damit sie zielgerichtet und geordnet abläuft. Veränderung (Change) ist der systematische Prozess vom IST zum – jeweils zu definierenden – SOLL. Aus psychologischer Sicht spielt dabei die Sichtweise der Betroffenen (MitarbeiterInnen, Führungskräfte) eine zentrale Rolle: sehen sie darin sowohl für das Unternehmen als auch für sich selbst Chancen auf eine Verbesserung oder fühlen sie sich dadurch nur zusätzlich belastet oder gar bedroht (vgl. Personaleinsparungen). Die Kundensicht spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Empirische Untersuchungen zeigen, dass in der Regel ein Changeprozess auf Unternehmensebene mehrheitlich begrüßt wird, heruntergebrochen auf die persönliche Ebene jedoch zunehmend in Frage gestellt wird. Dies ist oft der Grund, dass Changeprozesse in Schwierigkeiten geraten oder sogar scheitern – Helmuth v. Moltke: Kein Plan überlebt die erste Feindberührung!

 

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Aufgaben eines systematischen und professionellen Changemangements ist es daher, die Chancen von Veränderung aufzuzeigen und dabei folgende Fragen zu beantworten:

  • Wozu Veränderung? – die Sinnfrage
  • Wer ist davon betroffen? – Identifikation der Beteiligten
  • Warum Veränderung? – die Wertfrage
  • Wie verändern? – die Klärung der realen Möglichkeiten
  • Was verändern? – konkrete Verhaltensweisen
  • Wo verändern? – die Klärung des Umfelds

Damit die Betroffenen zu Beteiligten werden, bedarf es vor allem deren Eigenaktivität. Nur wenn sie das Ziel erreichen wollen, kann der Changeprozess gelingen! Auch hier sagt eine Formel, worum es gehen kann: love it – change it – leave it!

Mitschnitt Vortrag und Diskussion mit Erich Karnicnik und Dr. Niklas Gaupp Moderator Torsten Wagner

„Für das Leben lernen“ – was bedeutet das im digitalen Zeitalter? Wie bereitet Schule heute auf das Leben vor? 

Vortrag der Pädagogin Cornelia Schneider-Pungs moderiert von Julia Dührkop

Brixen 05.08.2022

 

 

Podiumsdiskussion: „Welches “ich” brauchen “wir”?

Brixen 05.08.2022

Teilnehmer:innen

Cornelia Schneider-Pungs  – Pädagogin / Microsoft

Dr. Hans Otto Lindner – Arzt für Allgemeinmedizin

Michael Retzlaff – Medienpädagoge / IAKM

Dr. Niklas Gaupp- Business-Coach / KPMG / Heitger Consulting 

Moderator

Claus Fokke Wermann

 

Mitschnitt Podium mit Cornelia Schneider-Pungs, Dr. Niklas Gaupp, Michael Retzlaff, Dr. Hans-Otto Lindner; Moderator Claus Fokke Wermann

Die Werkstätten

Werkstatt 6

Sind wir noch zu retten? Die Krise(n) als Chance

Michael Retzlaff

 

Exkursion

Trauttmannsdorff’sche Gärten, Meran, Jaufenpass