Vorträge Studienwoche 2024

Vorträge 2024

„Wie wollen wir eigentlich leben?“
Dagegen sein ist einfacher, als zu gestalten!

Vortrag 1

„Wie wollen wir eigentlich leben?“

Prof. Dr. Jürgen Manemann

Philosophisches Forschungsinstitut Hannover

Dr. Manemann wird unsere zentrale Frage „Wie wollen wir eigentlich leben?“ systematisch angehen und grundlegende Aspekte herausarbeiten.

„Das Politische zu kennen, heißt wissen, was gerecht ist.“ Die Grundvoraussetzung aller Politik ist jedoch Leidempfindlichkeit. Zentral für sein Denken ist die Frage „Wie sollen wir zusammen leben?“

Manemann hat den Entwurf einer rettenden Umweltphilosophie vorgelegt, die sich mit dem ökologischen Zusammenleben aus einer postanthropozentrischen Perspektive befasst. Diese Umweltphilosophie zielt auf Rettung, ist aktivierend und aktivistisch.

Philosophie ist für Manemann wesentlich Zeitdiagnose. Aus diesem Grund befasst er sich auch mit dem Hip-Hop. Davon könne Philosophie lernen, was es heißt, Zeit zu diagnostizieren. Wenn es Aufgabe der Philosophie ist, Zeit anzusagen, dann bedeute Philosophie des Hip-Hop: „Performen, was an der Zeit ist.“ Die Methoden dieser Philosophie sind Zitationen, Collagen, Samplings, Kommentare und Re-finitionen. Topoi einer Philosophie des Hip-Hop seien unter anderem „Authentizität“, „Selbstachtung“, „Anerkennung“, „Gerechtigkeit“, „Diskriminierung“ und „Zeit und Zeitlichkeit“

 

Prof. Dr. Jürgen Manemann, 

studierte in Münster Katholische Theologie. 1997 und 2011 war er Coolidge-Fellow der Association for Religious and Intellectual Life in America an der Columbia University/New York. 2008 war er Gastprofessor an der Dormitio-Abtei in Jerusalem.

Vortrag 2

„Was ist Spiritualität“

Josef Raischl, Dipl. Theologe, Dipl. Sozialpädagoge

Der ehemalige Mönch und Pfarrer erzählt uns, was er unter Spiritualität versteht. Was bedeutet es für unser jetziges Leben, wenn wir nach unserem Leben das Nichts annehmen? Was ist dann Gerechtigkeit? Moral? Solidarität? Verantwortung? Wie beeinflusst unsere Vorstellung vom Jenseits unsere Lebensgestaltung im Hier und Jetzt?

Vortrag 3

“Gesellschaftliche Transformation”

Wie halten wir den tiefen Krisen und Veränderungen unserer Zeit stand?

Dr. Adriana Lettrari

Eine der wohl krassesten Transformationen hat die Bevölkerung der ehemaligen DDR durchlebt und durchlebt sie noch immer. Was lernen wir daraus?

Dr. Adriana Lettrari-Pietzcker, geboren in der DDR, aufgewachsen im Transformationsraum Ostdeutschland, erwachsen wirkend im Vereinigten Deutschland, in Europa.

Lettrari-Pietzcker ist Organisationsberaterin und Gründerin des ‚Netzwerk 3te Generation Ost’. Für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement wurde sie unter anderem ausgezeichnet mit den Titeln ‚Frau Europas Deutschland 2016’ und ‚Women of Europe 2017’.

Als systematische Organisationsberaterin mit praxisorientierter wissenschaftlicher Fundierung realisierte sie Projekte im Public Sector, wie beispielsweise im Deutschen Bundestag, für Landtage und Bezirksämter sowie für Industrieunternehmen und diverse Banken.

Vortrag 4

“Greendeal oder Greenwashing?”

Kann Kapitalismus „grün“?

Detlef Endeward

Wie transformiert sich die Industrie? Was ist Emissionshandel? Wie wird ein Flug durch 20 Euro Zuzahlung eigentlich klimaneutral?

Detlef Endeward und ein DiskussionspartnerIn sind auf den Spuren moderner Green-Washing Methoden, was für Endeward zwangsläufig zu einer weiteren Kapitalismuskritik führt.

Endeward: Die „grünen“ PR-Strategien einiger Unternehmensriesen müssen im Zusammenhang mit Umweltkatastrophen und Monokulturen gebracht werden, die von denselben Konzernen mitverursacht werden.

Dieses „Greenwashing“ weist auf ein systemisches Problem hin: in der öffentlichen gesellschaftlichen Diskussion müssen Unternehmen sich „nachhaltig“ präsentieren, der Zweck ihres Daseins besteht aber darin, möglichst hohe Profite zu erzielen, die nur durch permanentes Wachstum – auf Kosten anderer und der Umwelt – zu realisieren sind. Damit muss auch die Frage gestellt werden, ist es überhaupt möglich, „technologieoffen“ mit eben diesen Konzernen die sozialen und ökonomischen Probleme dieser Welt zu lösen oder müssen wir die Frage nach einem anderen wirtschaftlichen System stellen und diese Frage in den politischen Diskurs tragen?

Gleichzeitig wollen wir auch gelungene Beispiele von Transformationen in der Industrie zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz anschauen. So fordert z.B. die Re-Nature Capital AG, die Firmen im Transformationsprozess begleitet: „Wir brauchen ein Label, das die Kreislauffähigkeit unserer Produkte bewertet. Denn nur so können wir es Einkäufern ermöglichen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten zu steigern.

 

Vortrag 5

Klassenarbeiten abgeschafft – KI übernimmt!​“

Über die Bedeutung von KI in der Bildung

Cornelia Schneider-Pungs

Bereits 2022 hat uns Cornelia Schneider-Pungs beeindruckend von der digitalen Transformation in derBildung berichtet. In der Zwischenzeit hat die KI, die künstliche Intelligenz den Diskurs nochmals durchgewirbelt und bereits Einzug in die Praxis gehalten.

Mein Eindruck ist, dass wir als Gesellschaft auf die digitale Transformation derzeit keineswegs vorbereitet sind. Aus meinem Arbeitsalltag heraus nenne ich einige Beispiele für die Herausforderungen im digitalen Strom der Zeit.“ Wir sind äußerst gespannt, auf die Fortsetzung des Diskurses, unter Einbeziehung der neuen Entwicklungen im Bereich der KI.

Vortrag 6

„Nur mit Fleischverzicht kann der Hunger besiegt werden!“

Die Ernährungsmittelindustrie muss reformiert werden

Kerstin Scheidecker

Scheidecker ist Journalistin und seit über 20 Jahren für ÖKO-TEST tätig, inzwischen als Chefredakteurin und Geschäftsführerin. Gemeinsam mit der ÖKO-TEST-Redaktion schaut sie mithilfe unabhängiger Produkttests der Konsumgüterindustrie auf die Finger, deckt deren Marketingtricks auf und macht sich für Verbraucher- und Umweltschutz stark.

Sie stellt die These auf, dass wir alle Vegetarier werden müssen, um den Hunger in der Welt zu besiegen.

Vortrag 7

„Der Pazifismus ist tot, gebt ihm eine
Chance!​“

Kann man nach dem 22. Februar und dem
7. Oktober noch Pazifist sein?

Dr. Corinna Hauswedell

Zu „Pazifismus in Zeiten des Krieges“ wird die Friedens‐ und Konfliktforscherin Dr. Corinna Hauswedell sprechen und mit uns diskutieren.

Hauswedell ist Historikerin und war von 2000 bis 2017 Mitherausgeberin des Friedensgutachtens, dem Jahrbuch der vier führenden deutschen Institute für Friedens‐ und Konfliktforschung. Als Vorsitzende der Blätter‐Gesellschaft gibt sie seit 2010 die monatlichen „Blätter für deutsche und internationale Politik“ mit heraus. Dort erschien von ihr im Februar „Ausgemustert, aber unverzichtbar: Pazifismus in Zeiten des Krieges“
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